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Magdeburger Stadtzeuge(n) Teil 23

Magdeburger Stadtzeuge(n) Teil 23

€7.00
ISBN: 978-3-935831-66-6

„Vom Central-Bahnhof zum Magdeburger Hauptbahnhof (1874 – 2014)“
Von Rüdiger Stefanek & Axel Kühling

Die außergewöhnliche Situation mit den umfangreichen und erheblich verändernden Baumaßnahmen im und rund um den Magdeburger Hauptbahnhof in heutigen Tagen und die äußerst außergewöhnliche Situation vor 140 Jahren, die zum Entstehen des Magdeburger Central-Bahnhofes führte, veranlasste den Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. und den Verlag Delta-D Magdeburg dazu, den neuen Magdeburger Stadtzeugen diesem Stadt prägenden Gebäude, seinem Umfeld und den Bahnanlagen sowie Bahnsteigen zu widmen. Natürlich auch wohl wissend, dass sich die Baumaßnahmen noch einige Zeit hinziehen werden, zum Ärger der Stadt und auch all der Bürger, die diese wichtige Passage unter den Bahnhofsbrücken hindurch vor Jahren noch tagtäglich nutzten und gern wieder nutzen wollen.

Der bis heute verehrte Oberbürgermeister Francke war ein Fan der Bahn, weil er einen großen Vorteil für Magdeburg darin erkannte. Wieder und wieder stellte er ab 1835 Anträge auf den Bau von Eisenbahnverbindungen und reiste mit diesen nach Berlin. 1837 gründete sich dann die erste Eisenbahngesellschaft, die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft (MLE), später Magdeburg-Halle-Leipziger Gesellschaft, noch später Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahngesellschaft.
Vom Bahnhof Unterwelt unterhalb des Doms konnte am 29. Juni 1839 die erste Magdeburger Eisenbahn durch den Friedrich-Wilhelms-Garten (Klosterbergegarten) Fahrgäste nach Schönebeck befördern.
Schon gründete sich die zweite große Eisenbahngesellschaft 1842 in Magdeburg, die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft. Der Ausbau der Strecke nach Halberstadt über Oschersleben ist bereits 1843 abgeschlossen. Erste Bahnhofsgebäude entstanden, aber anfangs blieb jeder für sich allein. 1843 erhielt die Magdeburg-Wittenberger Eisenbahngesellschaft ihre Konzession zum Bau der Strecke über Stendal nach Wittenberge, also Richtung Hamburg. Der erste Zug aus Berlin erreichte Magdeburg 1846. Von Osten her fuhr dieser Zug aus Berlin über Potsdam in die Station Magdeburg-Friedrichstadt ein. Vier wichtige Eisenbahnlinien trafen sich nun in Magdeburg. Die Stadt hatte sich trotz Festung zu einem Eisenbahnknotenpunkt entwickelt. Nach Norden führte die Bahn zu den wichtigen Seehäfen, in Leipzig hatten die Fahrgäste Anschluss nach Dresden und weiter bis nach Böhmen, von Halle führten die Gleise bald nach Erfurt über Sangerhausen und von dort nach Hessen und Bayern. Von Berlin aus kamen Passagiere bis nach Stettin oder ins schlesische Revier. Und Magdeburg galt neben Berlin zu dieser Zeit als wichtigste preußische Eisenbahnstation. Es wurde Zeit, die Fahrgäste in Magdeburg nicht von einem Kleinbahnhof zum nächsten stiefeln zu lassen, damit sie einen der Anschlusszüge nutzen können. Es war Zeit für einen großen Bahnhof, der alle Strecken in sich aufnahm. 1869 gelang es den Magdeburger Eisenbahngesellschaften, 33 Hektar des westlichen Festungsgeländes zu erwerben. Ein zentraler Bahnhof konnte somit Realität werden. Mit Baubeginn war eines sicher, es würde zwei eigene Bahnhöfe in einem zentralen Bahnhof geben. Die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft (MLE) ließ von 1872 bis 1882 das östliche Gebäude (noch heute als Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes bekannt) als toskanischen Palazzo errichten. Die zweite daran angeschlossene Gesellschaft war die der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn (MHE). Sie betrieb aber nur eine eigene Passagier- und Frachtabfertigung im Gebäude der MLE.
Die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft (BPME) errichtete das Gebäude nordwestlich mit ganz eigenen Gleisanlagen und Bahnsteigen. Dieses gleichermaßen sehr attraktive Gebäude wurde nach teilweiser Zerstörung 1945 in DDR-Zeiten mit einer Glas-Betonfassade versehen und befindet sich am Kölner Platz. Die BPME benötigte eine Bauzeit zwischen 1870 und 1893. Am 16. Dezember 1872 feierte die MHE die Eröffnung der zum Magdeburger Knotenpunkt neu hinzugefügten Strecke nach Neuhaldensleben (ab 1939 Haldensleben). Am 15. Mai 1873 feierte die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft die Eröffnung ihres Empfangsgebäudes im Central-Bahnhof mit zwei Jungfernfahrten.
Am 18. August 1874 zogen dann die Magdeburg-Leipziger und die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahnen mit der Eröffnung ihres Empfangsgebäudes nach. Nach der Gründung des deutschen Kaiserreiches kam es nach und nach zu Verstaatlichungen verschiedener Privatbahnen. Die getrennten Bahnanlagen der beiden Eisenbahngesellschaften wurden nun im Zuge der nächsten Jahre mehr und mehr verbunden. Das betraf auch die Vereinheitlichung und gemeinsame Nutzung der Nebengebäude für die Unterbringung der Lokomotiven, die Säuberung der Waggons, die Personalgebäude und Stellwerke.
Aus dem Central-Bahnhof wurde der Magdeburger Hauptbahnhof.


(ISBN: 978-3-935831-66-6, Preis 7,00 Euro)

„Vom Central-Bahnhof zum Magdeburger Hauptbahnhof (1874 – 2014)“
Von Rüdiger Stefanek & Axel Kühling

Die außergewöhnliche Situation mit den umfangreichen und erheblich verändernden Baumaßnahmen im und rund um den Magdeburger Hauptbahnhof in heutigen Tagen und die äußerst außergewöhnliche Situation vor 140 Jahren, die zum Entstehen des Magdeburger Central-Bahnhofes führte, veranlasste den Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. und den Verlag Delta-D Magdeburg dazu, den neuen Magdeburger Stadtzeugen diesem Stadt prägenden Gebäude, seinem Umfeld und den Bahnanlagen sowie Bahnsteigen zu widmen. Natürlich auch wohl wissend, dass sich die Baumaßnahmen noch einige Zeit hinziehen werden, zum Ärger der Stadt und auch all der Bürger, die diese wichtige Passage unter den Bahnhofsbrücken hindurch vor Jahren noch tagtäglich nutzten und gern wieder nutzen wollen.

Der bis heute verehrte Oberbürgermeister Francke war ein Fan der Bahn, weil er einen großen Vorteil für Magdeburg darin erkannte. Wieder und wieder stellte er ab 1835 Anträge auf den Bau von Eisenbahnverbindungen und reiste mit diesen nach Berlin. 1837 gründete sich dann die erste Eisenbahngesellschaft, die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft (MLE), später Magdeburg-Halle-Leipziger Gesellschaft, noch später Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahngesellschaft.
Vom Bahnhof Unterwelt unterhalb des Doms konnte am 29. Juni 1839 die erste Magdeburger Eisenbahn durch den Friedrich-Wilhelms-Garten (Klosterbergegarten) Fahrgäste nach Schönebeck befördern.
Schon gründete sich die zweite große Eisenbahngesellschaft 1842 in Magdeburg, die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft. Der Ausbau der Strecke nach Halberstadt über Oschersleben ist bereits 1843 abgeschlossen. Erste Bahnhofsgebäude entstanden, aber anfangs blieb jeder für sich allein. 1843 erhielt die Magdeburg-Wittenberger Eisenbahngesellschaft ihre Konzession zum Bau der Strecke über Stendal nach Wittenberge, also Richtung Hamburg. Der erste Zug aus Berlin erreichte Magdeburg 1846. Von Osten her fuhr dieser Zug aus Berlin über Potsdam in die Station Magdeburg-Friedrichstadt ein. Vier wichtige Eisenbahnlinien trafen sich nun in Magdeburg. Die Stadt hatte sich trotz Festung zu einem Eisenbahnknotenpunkt entwickelt. Nach Norden führte die Bahn zu den wichtigen Seehäfen, in Leipzig hatten die Fahrgäste Anschluss nach Dresden und weiter bis nach Böhmen, von Halle führten die Gleise bald nach Erfurt über Sangerhausen und von dort nach Hessen und Bayern. Von Berlin aus kamen Passagiere bis nach Stettin oder ins schlesische Revier. Und Magdeburg galt neben Berlin zu dieser Zeit als wichtigste preußische Eisenbahnstation. Es wurde Zeit, die Fahrgäste in Magdeburg nicht von einem Kleinbahnhof zum nächsten stiefeln zu lassen, damit sie einen der Anschlusszüge nutzen können. Es war Zeit für einen großen Bahnhof, der alle Strecken in sich aufnahm. 1869 gelang es den Magdeburger Eisenbahngesellschaften, 33 Hektar des westlichen Festungsgeländes zu erwerben. Ein zentraler Bahnhof konnte somit Realität werden. Mit Baubeginn war eines sicher, es würde zwei eigene Bahnhöfe in einem zentralen Bahnhof geben. Die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft (MLE) ließ von 1872 bis 1882 das östliche Gebäude (noch heute als Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes bekannt) als toskanischen Palazzo errichten. Die zweite daran angeschlossene Gesellschaft war die der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn (MHE). Sie betrieb aber nur eine eigene Passagier- und Frachtabfertigung im Gebäude der MLE.
Die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft (BPME) errichtete das Gebäude nordwestlich mit ganz eigenen Gleisanlagen und Bahnsteigen. Dieses gleichermaßen sehr attraktive Gebäude wurde nach teilweiser Zerstörung 1945 in DDR-Zeiten mit einer Glas-Betonfassade versehen und befindet sich am Kölner Platz. Die BPME benötigte eine Bauzeit zwischen 1870 und 1893. Am 16. Dezember 1872 feierte die MHE die Eröffnung der zum Magdeburger Knotenpunkt neu hinzugefügten Strecke nach Neuhaldensleben (ab 1939 Haldensleben). Am 15. Mai 1873 feierte die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft die Eröffnung ihres Empfangsgebäudes im Central-Bahnhof mit zwei Jungfernfahrten.
Am 18. August 1874 zogen dann die Magdeburg-Leipziger und die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahnen mit der Eröffnung ihres Empfangsgebäudes nach. Nach der Gründung des deutschen Kaiserreiches kam es nach und nach zu Verstaatlichungen verschiedener Privatbahnen. Die getrennten Bahnanlagen der beiden Eisenbahngesellschaften wurden nun im Zuge der nächsten Jahre mehr und mehr verbunden. Das betraf auch die Vereinheitlichung und gemeinsame Nutzung der Nebengebäude für die Unterbringung der Lokomotiven, die Säuberung der Waggons, die Personalgebäude und Stellwerke.
Aus dem Central-Bahnhof wurde der Magdeburger Hauptbahnhof.


(ISBN: 978-3-935831-66-6, Preis 7,00 Euro)

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